
Welcher Schrauber mit Affinität zu japanischen Herstellern hat nicht den Traum einen hochgezüchteten Wankelmotor wie im RX-7 FD durch japanische Bergpässe zu fahren, eine Datsun Fairlady á la Wangan Midnight oder in Takumis Rolle zu schlüpfen und im legendären AE86 durch Hakone zu gleiten? Diesen Traum hatten wir auch und haben ihn uns erfüllt! Fun2Drive ist eine kleine unscheinbare Autovermietung in Shizuoka zwischen Hakone und Gotemba und nur mit dem Bus zu erreichen, doch schaut man in den Fuhrpark, lässt sich so einiges erahnen. S2000, NSX, Supra, Skylines verschiedener Baureihen, Impreza und mehr warten auf eine der tollsten Auto-Erlebnisse, welche man in Japan machen kann!

Wir haben uns bereits zwei Tage vorher in Gotemba befunden und im Super Hotel eingecheckt, um eine kurze Anreise zu Fun2Drive zu haben und eine weitere Sehenswürdigkeit zu genießen, den Fuji Speedway. Doch eins nach dem anderen. Der abendliche Marsch mit Sack und Pack vom Bahnhof zum Hotel gestaltete sich als malerischer Spaziergang im Sonnenuntergang mit Blick auf den Fuji, wenn man denn mal nach hinten schaute. Zu Fun2Drive ging es mit dem Bus an der Highway Bus Station Gotemba. Nicht beirren lassen, manchmal wird es auch Gotenba geschrieben.

Die Busse fahren die Berge wie ein echter Hashiri und besser als manch jemand mit einem Kleinwagen. Die Busstation an der Vermietung heißt Kintoki-jinja-iriguchi oder japanisch 金時神社入口(バス)genaueres wird auf der Fun2Drive Homepage erklärt. Falls ihr noch zu früh seid und Hunger habt, kann man (eigentlich wie in ganz Japan) in 10min zu einem 7eleven laufen.

Wir haben bei Fun2Drive einen Honda S2000 Tracktool gemietet und uns für die Holy Mt. Fuji Tour entschieden, welche von 13-17 Uhr geht. Weiterhin ist es möglich die längere Tour zu buchen oder alleine zu fahren. Wer zum ersten mal einen RHD im Linksverkehr fährt sollte jedoch die Tour mieten, da uns die Mitarbeiter viele Crashs wegen diesem Problem gezeigt haben. Ein Kei Car zu mieten kostet nicht die Welt und damit kann man vorher auch in Ruhe üben. Wir hatten bereits Fahrpraxis und fanden es einfach schöner mal mit anderen unterwegs zu sein.
Es wird Bar gezahlt und hier muss man sagen, günstig ist es nicht, aber es lohnt sich. Die 3 stündige Tour mit Einweisung liegt bei ca. 360€ und Tanken, sowie Maut exklusive. Vor der Fahrt gibt es eine Einweisung, es wird (bar!) gezahlt, die Fahrzeuge werden überprüft und das schriftliche erledigt. Jeder bekommt sein Headset, um während der Fahrt mit seinem Tourguide zu kommunizieren. Ihr erhaltet Infos über die Route, wo es Speedbumps oder Speedzonen gibt, wann ein Stop eingelegt wird usw. In unserem Fall wurden 3 Kolonnen gebildet, welche aus jeweils 4 Fahrzeugen bestanden.
Fakten Fakten blabla… genug!
Das Gefühl in einem alten Rennwagen zu sitzen, vor einem den Spoiler eines gelben RX-7 zu bewundern, während sich im Rückspiegel die Klappscheinwerfer des Honda NSX öffnen und die japanische Idylle am Fenster vorbeirauscht ist einfach unbeschreiblich.

Das Gefühl, wenn Bauarbeiter und Einwohner schmunzeln müssen, weil sich Touristen für japanische Ingenieurskunst in Form einer bunten Kolonne exotischer Autos begeistern und deswegen aus Europa, Australien und der USA anreisen ist unbeschreiblich.

Das Gefühl am Rand der Straße zu halten, auszusteigen und den Blick auf den Yamanaka Lake zu genießen und den Fuji im Nacken zu spüren, während die Pflanzen die Windböen malen fühlt sich an, als sei man in seinen Lieblingsmanga eingetaucht.

Die Tourguides geben sich wirklich Mühe, sagen euch, wo man das Gaspedal mal eintauchen lassen kann und haben mit Spots wie dem Yamanaka Lake und einem Stop im Gelände des Fuji Speedways alles aus den drei Stunden herausgeholt. Wir konnten uns ohne Probleme abwechseln, haben nette Leute kennengelernt und ein unvergessliches Erlebnis gehabt. Den VTEC Punkt eines S2000 mit Short Ram Intakes ohne irgendwelche Abgasnormen im Tunnel zu überschreiten, bleibt in Erinnerung!