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Auto selber folieren – MR2 in Avery Supreme

Kann man ein Auto selber folieren? Welche Folie ist zu empfehlen und was benötigt man dafür? Ich habe es am MR2 ausprobiert…

Wrapped MR2 in Avery Dark Grey Gloss

Ein Fahrzeug zu folieren stand lange auf meiner „würde ich gerne machen“-Liste. Der MR2 sollte ein reines Ausprobierprojekt werden ohne Priorität irgendwo Mitmischen zu wollen oder in irgendeiner Form Anerkennung zu ernten. Ganz im Gegenteil, als altes Unfallfahrzeug mit Frontschaden und einigen Dellen sollte mir der MR2 in diesem eher düsteren Jahr 2020 Spaß machen. Mehr nicht.

Warum folieren?

Lackstaub, Druckluft, Platz, einen Staubfreien Raum, Lösungsmittel und so weiter habe ich satt, daher der Griff zur Folie. Eine Avery Dennison Premium Wrap in Dark Grey Gloss wurde es. Neben der Folie benötigt es einen Heißluftföhn, einige Rakel, gute Klingen und mehr Rakel, eine Sprühflasche, Reinigungsknete, Isopropanol und Frustresistenz. Meine Ausrüstung ist vom Bild ist hier im Text ebenfalls verlinkt.

Der MR2 hat eine klasse Form zum Folieren, denn das große Seitenstück, welches bei 0815 Autos vom hinteren Kotflügel bis vor zur A-Säule geht, fällt weg! Auch Türen begnügen sich mit kleinen Folienstücken, da kein Scheibenrahmen existiert. Die Frontstoßstange braucht lediglich die halbe breite, also 3mx75cm, den Rest nutzt man hinten. Ich habe 10m Folie mit einer Breite von ca. 1,52m benötigt, um die Folierung wie oben auf dem Bild zu erreichen. Dies entspricht ca. 300€ mit dem Bewusstsein, es wird nicht perfekt, da ich kein Folierer bin. Das sollte es allerdings auch garnicht. Das Hardtop hat zusätzlich 3m gebraucht, dieses habe ich in Schwarz Glanz foliert.

Vorbereitung der Folierung ist die halbe Miete!

Die Herausforderung ist der Spaß an der Sache. Ich habe alle Kratzer gefüllt und glattgeschliffen, die Front hatte Lacksplitter durch den Frontschaden und tiefe Kratzer, alles habe ich geglättet und abgeknetet, um die Folie draufziehen zu können. Ein sehr wichtiger wirklich SEHR WICHTIGER Punkt ist die Reinigung der Klebekanten. Die nicht sichtbaren Kanten, welche durch das Umlegen der Folie als Auflage genutzt werden, sind eine blöde Arbeit, können aber das ganze Ergebnis ruinieren. Mit jedem Türgriff, mit jeder Kurve wird man besser und besser.
Als Fazit kann man sagen, dass man unterschiedliche Spannungszustände in der Folie ab und an sehen kann. Diese ergeben sich, wenn mit mehr Zug oder anderer Temperatur weitergearbeitet wird. Dass der Lack nicht 100% spiegelglatt war, sorgt auch für kleine Unebenheiten an der ein oder anderen Stelle.

Die größte Aufgabe war das Hardtop mit seinem riesigen Folienstück, da ich keine Halle habe. Leider sind durch die Mulde in der Dachmitte zwei kleine Falten entstanden, daher unbedingt zu zweit arbeiten und erst nach außen an die Kanten rackeln.. aber an dieser Stelle möchte ich einfach Bilder sprechen lassen und bin insgesamt für 320€ sehr zufrieden mit meinem selbstfolierten Ergebnis.

Toyota MR2 foliert in Avery Dennison Dark Grey Gloss

Vorsicht bei Avery PWC

Das schwierigste waren zu 95% die Kanten. Wenn Ihr die Stoßstangen de/montiert muss dringend auf die Kanten in den Spaltmaßen geachtet werden. Diese ist an Spitzen durch das Dehnen dünner!!

Ist ein Spaltmaß nun sehr klein und wird die Folie gequetscht, kann sie reißen. Beim Aufsetzen des Hardtops habe ich das Dach kurz hinten abgesetzt, um die Verankerung auszurichten. Dort ist mir die Folie durch den Kontakt zerkratzt.

Auto selber folieren Fazit:

Die Verarbeitung der Avery ist spitze, die Stabilität von z.B. Oracal jedoch etwas höher. Ich habe die Avery nun ohne Probleme, Starkregen oder extremer Hitze auf dem Auto und das Ergebnis ist noch top!

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