Der Toyota MR2 hat in den ersten beiden Generationen mit seinem Heckmotor, den Klappscheinwerfern und der Version als Targa für Kultstatus gesorgt, welchen Toyota mit der dritten Generation weiterführen wollte. Klein, leicht und bessere Straßenlage als die Vorgänger war das Ziel des MR2 W3. Hier zu Lande wurde der leichte Flitzer mit einem 140PS 1.8l VVTi Motor auf den Markt gebracht. Oft wird dieser auch als MR Spyder, MR-S oder ZZW30 genannt. Toyotas Erfolg in Europa war jedoch nicht ganz wie erwünscht. Nicht nur sein kultiger Vorgänger mit Sportwagenoptik, Targadach und Klappscheinwerfern ist ein harter Konkurrent. Immer wieder liest man von Motorschäden, Austauschmotoren und dem „Shortblock Problem“.

Einige Schwachstellen wurden 2003 mit einem Facelift optimiert, welches man schnell an der neuen Front mit rundem Lufteinlass erkennt. Unter anderem wurden dort die Kolbenringe geändert (laut einigen Quellen gab es Toleranzprobleme zwischen Kolbenring und Zylinderwand, was zu höherem Ölverbrauch führen kann), die Steifigkeit erhöht, leichte Fahrwerksänderungen und elektrische Assistenzsysteme. Eine Auflistung einiger Aspekte gibt es u.a. bei mr2roc.org.
Doch was genau es mit den Motorschäden noch auf sich hat, wurde auf der Internetplattform midshiprunabout.org zusammengefasst. Die Marktwerte sind niedrig, da man Angst vor Motorproblemen hat und der Käuferkreis ohnehin sehr gering ist. Dies liegt am quasi nicht vorhandenen Kofferraum und einem sehr kleinen Grenzbereich.
Toyota hat im MR2 in Europa einen 2,0l VVT-i Motor eingesetzt, welcher eine variable Nockenwellenverstellung (Variable Valve Timing with intelligence) und Abgasrückführung integriert hat, um ein „Ultra low Emissions Vehicle“ zu konstruieren. Das Shortblock Problem wird häufig anhand des erhöhten Ölverbrauchs erkannt und anschließend mit den Kolbenringen in Assoziation gebracht. Dies sind jedoch midshiprunabout.org nur Folgen eines ganz anderen Problems.
Der Abgaskrümmer des MR2 W3 hat zwei integrierte Primär-Katalysatoren, um die Abgase durch chemische Reaktionen zu „säubern“, wenn der Hauptkat noch nicht die notwendige Temperatur erreicht hat. Genau hier ist der Hase im Pfeffer, denn das keramische Material in diesen Vorkats ist nicht so beständig, wie angenommen und kann im Laufe der Zeit durch die thermische und mechanische Belastung abbauen und bröckeln. Diese kleinen Stücke der Wabenstruktur der Katalysatoren sind jedoch im Abgasstrang und können höchstens bis zum Hauptkat !?
Und hier kommt nun die Abgasrückführung ins Spiel und bildet den problematischen Teufelskreis. Was eigentlich gedacht ist, um die Ansaugtemperatur zu erhöhen, den Wirkungsgrad zu steigern und Schadstoffe zu minimieren bringt die kleinen Stücke in den Brennraum und dass dies nicht gesund für die Kolbenringe sein kann, sollte jedem klar sein. Beschädigungen an den Kolbenringen führen anschließend zu höherem Ölverbrauch, welcher Abgasseitig durch die Ölverbrennung zu eine erhöhten Belastung auf das restliche Material in den Primärkatalysatoren führt, sodass sich das Material noch schneller abbaut. Fazit ist ein Motorschaden in kurzer Zeit, bei dem die Öllampe auch nicht mehr hilft, was scheinbar alle Generationen 2001-2005 in Deutschland betreffen kann!
Trotz allem ist der MR2 meiner Meinung nach ein unterschätztes und seltenes Auto mit hohem Spaßfaktor. Wer weiß, wo der Motor Probleme macht und was zu beachten ist, kann sich ein sportlichen Wagen für einen sehr guten Preis sichern.
2 Antworten auf „Toyotas MR2 Image Problem“
Wie kann man so einen Mist zusammenschreiben? Die Vorkats gehen durch unverbranntes Öl kaputt und zerbröseln was zu einem Abgasrückstau führt. Das Öl kann durch das Festfehen der Kolbenringe nicht mehr abgestreift werden (Verkokung) Von den Katbröseln gelangt nichts in die Verbrennung weil der MR2 gar keine Abgasrückführing hat. Davon abgesehen waren alle Modelle von Toyota mit dem 1ZZ Motor betroffen, auch die die gar keine Vorkats hatten. Das einzig richtige ist, das alle Baujahre betroffen sind. Wenn es nicht am Motor sondern an den Vorkats gelegen hätte, warum gibt es dann drei verschiedene Kolben/Kolbenringkombinationen gegeben mit unterschiedlichen Mengen an Ölablauflöchern? Was ein Trauerspiel. Das alles ist in Gesprächen mit Toyota Deutschland und Japan besprochen, dokumentiert und veröffentlich in der MR2 Roadster Community.
Hallo Terminator, erstmal vielen Dank für dein Kommentar.
1. Du schreibst, dass die Vorkats kaputt gehen. Den genauen Grund habe ich im Artikel garnicht benannt,
daher sehe ich dort keinen Widerspruch.
2. Der 1ZZ hat keine aktive Abgas-Rückführung, das ist korrekt und dem Widerspreche ich nicht, evtl. kommt dies im Artikel falsch rüber, danke an dieser STelle, jedoch habe ich einem offiziellen Toyota-Dokument entnommen, dass dies durch Ventilüberschneidung im mittleren Drehzahlbereich realisiert wird. Dies kann gerne nachgeschaut werden: http://www.mr2.com/files/mr2/techinfo/Random%20FSM%20Data/1zzVS2zz-6.pdf
3. Gibt es noch einen weiteren Artikel auf unserem Blog, zu dem Thema, sodass ich nicht alleine den Pre-Cat verantwortlich mache. Dies hängt natürlich auch mit dem Stand der Recherche zusammen. https://www.jumuworks.de/1zz-shortblock/
Vielleicht kannst du einen Grund nennen, wieso denn die Kolbenringe feststehen.
Bitte denke dran, dass wir alle ein ähnliches Interessengebiet haben und man gerne die Leute eines besseren belehren kann. Jedoch macht der Ton die Musik und da sollten wir doch bitte einen freundlichen Umgangston innerhalb der Autoenthusiasten an den Tag legen.
Vielen Dank und Grüße
Jul